Bleiben ist das Jetzt und Hier
Denn wir haben hier keine
bleibende Stadt, sondern streben nach der zukünftigen.
Jetzt
ist Bleiben
Bleiben
ist das Jetzt und Hier.
Ich
bleibe sehr viel zuhause. Ich bleibe in meinen vier Wänden, in denen ich alles
habe, was ich brauche. Mir geht es sehr gut hier. Meine Familie ist da, mein
Sohn und der Mann, den ich liebe. Wir bleiben da. Wo wir sicher sind. Wir
versuchen uns die Zeit so gut zu machen, wie es geht. Kochen ganz besonders
leckeres Essen. Sitzen mit Fingermalfarbe in der Badewanne. Räumen die Wohnung
um und fahren mit einem kleinen Holzboot durch die sieben Wohnungsmeere.
Wir
bleiben zuhause.
Bleiben
ist unser Jetzt und Hier.
Von
zuhause aus können wir unseren Teil dazu beitragen, dass nicht noch mehr
Menschen krank werden. Wir bleiben standhaft. Und wir bleiben optimistisch.
Meistens
zumindest, denn mir gelingt es nicht immer.
Meine
Sehnsucht nach Normalität, nach meinem Alltag ist so groß.
Meine
Sehnsucht nach dem nicht-zuhause-bleiben-müssen.
Bleiben
ist das Jetzt und Hier.
Hier
bleiben wir. Wir bleiben hier.
Jetzt.
Und
- wir wollen nicht ewig bleiben.
Wir
streben nach der Zukunft.
Und
in der Zukunft da gehen wir.
Wir
gehen raus, wann und wohin wir es wollen. Wir gehen aufeinander zu. Wir bleiben
dann nicht zwei Meter voreinander stehen, nein wir gehen immer weiter. Bis wir
uns in den Armen liegen. Und uns umarmen. So richtig und fest. Und vielleicht
mit der einen oder anderen Träne auf der Wange. Weil wir es so sehr vermisst
haben dieses Gefühl einer Umarmung.
Stopp.
Allein die Vorstellung macht mich traurig. Meine Kehle schnürt sich zu. Ich
merke wie sehr ich das alles vermisse. Hier in der Kirche am Eingang Ihnen und
euch die Hand zu geben, mit meinen Freundinnen im Café zu sitzen, meine Mama
ganz fest in den Arm zu nehmen. Jetzt und hier kommen mir keine Freudentränen,
mir kommen Tränen. Mir fehlt das so.
Bleiben
ist das Jetzt und Hier.
Und
der Traum vom Gehen drängt.
Das
eine ist hier und das andere die Zukunft.
Eine
erstrebenswerte Zukunft.
Weil
wir nach ihr streben - bleiben wir.
Gottvertrauen aber ist:
Grundlage dessen, was Menschen hoffen.
Gottvertrauen.
Wo bleibt das eigentlich? Bleibt das auch im Jetzt und Hier?
Das
Vertrauen darauf, dass die Zukunft kommen wird und das Bleiben ein Ende hat.
Bleibt
es?
Es
muss bleiben. Bitte.
Denn
Gottvertrauen ist die Grundlage für das, was träumen lässt.
Für
Hoffnung.
Hoffe
auf Gott!
Gottvertrauen
ist das Taschentuch für die Tränen jetzt.
Und
der Stoff aus dem der Zukunftstraum der Freudentränen ist.
Bleiben
ist das Jetzt und Hier.
Und
jetzt und hier ist Gottvertrauen.
Mit
dem ich in die Zukunft strebe.
In
den Traum vom Gehen und Umarmen.
Amen.
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